Karlshuld – eine Postkarte erzählt

Eine persönliche Vorgeschichte: Ich habe diese Postkarte vor Kurzem wiederentdeckt, ich habe sie vor einigen Jahren gekauft, für eine so alte Karte durchaus günstig. Ich bin kein Kartensammler, besitze nur ganz wenige alte Ansichtskarten, fast alle über das Donaumoos. Kein Wunder, denn ich bin hier geboren und aufgewachsen, nur wenige Kilometer von Karlshuld entfernt. Eine sehr spannende Karte, denke ich, mit der man sehr viel erzählen kann – zur Geschichte Karlshulds und des Donaumooses, das seit Ende des 18. Jahrhunderts trocken gelegt und besiedelt wurde.

 

Datierung der Karte

Auf der Rückseite eindeutig 1907. Stempel vom 17. und 18. März 1907 („07“).

Karlshuld um 1900

Karlshuld, im Donaumoos gelegen – im Jahr 1907 gehört die Gemeinde zum Bezirksamt Neuburg (ab 1939 Landkreis Neuburg genannt). Das Ortschaften-Verzeichnis des Königlich Bayerischen Statistischen Bureaus von 1904 gibt detailliert Auskunft. Die Gemeinde besteht aus zwei Ortsteilen, nämlich Karlshuld und Kleinhohenried. Der heutige Ortsteil Neuschwetzingen gehört zu dieser Zeit zur Gemeinde Untermaxfeld, Grasheim bildet eine eigene Gemeinde. Die Gemeinde Karlshuld hat 1.350 Einwohner, davon 1.236 Katholiken, 109 Protestanten. Sie ist damit die größte Landgemeinde im Bezirksamt Neuburg. Karlshuld ist Sitz einer katholischen und einer protestantischen Pfarrei und besitzt insgesamt drei Schulen, eine katholische Knaben- , eine katholische Mädchenschule sowie eine protestantische Schule. Seit 1893 hat Karlshuld eine eigene Postagentur.

Farblithographie – ein Meisterwerk der Druckkunst

Farbdrucke aus dieser Zeit sind noch selten und basieren auf einer speziellen Drucktechnik, sie werden Farb- oder Chromolithographien genannt. Grundlage des Drucks ist also die Lithographie, die von Alois Senefelder (1771-1834) erfunden und im Lauf des 19. Jahrhundert immer weiter vervollkommnet wurde. Sie beruht auf dem Prinzip, dass sich Öle und Fette nicht mit Wasser mischen. Gedruckt wird im Flachdruckverfahren mittels eines Steins, meist einer Solnhofener Platte, der mit fetthaltiger Farbe präpariert wird. Für eine farbige Lithographie mussten mehrere  Steine für die einzelnen Farben präpariert werden, meist 6 Steine oder auch deutlich mehr. Diese Art des Farbdrucks lässt sich auf unserer Karte am besten durch den Blauton des Himmels nachvollziehen, der bei allen Motiven identisch ist. Der Druck war also sehr aufwendig, die Karten waren entsprechend teuer.

Die Chromolithographie war von rund 1890 bis 1920 ein sehr erfolgreiches Farbdruckverfahren. Später wurde diese Drucktechnik durch ein anderes Flachdruckverfahren abgelöst, den Offsetdruck, bei dem alle Bilder in Raster und vier Druckfarben aufgelöst werden.

Die Mitteilung

Die Karte richtet sich an den Kaufmann Joseph Schöpf in Pfaffenhausen bei Mindelheim. Der Text lautet wie folgt:

Geehrtester Herr Schöpf, ich gratuliere Sie („Ihnen“) zum hl. Namensfest u(nd) wünsche Ihnen alles Gute, besonders Gesundheit u(nd) in allem Glück u(nd) Segen u(nd) einstens den Him(m)el. Herr Schöpf, ich danke Ihnen bei dieser Gelegenheit für alle Schritte und für alles Gute, das Sie mir in Ihrer aufrichtigen Liebe gethan haben, ich kann es Ihnen nicht anders vergelten, als (dass) ich Sie mein Lebenlang täglich in mein armseliges Gebet einschließe u(nd) Gott bitte, Er, der alles tausendfach vergült, auch Sie belohne, jetzt und in Ewigkeit. Es würde mich recht freuen, wenn Sie mir ein paar Zeilen schreiben. Auch Schw(ester) Oberin wünscht Ihnen alles Gute …

Am Rand links: Gruß an Frau Schw(ester). Ich verbleibe Ihre dankbare Schw(ester) Kasimira

Geschrieben wurde die Karte also auf jeden Fall von einer Ordensfrau, wohl von der St.-Josephs-Kongregation. Der Name der Schwester wird mit Kasimira übertragen. Die Lesung ist aber schwierig. Die Schwester gratuliert dem „Joseph“ Schöpf zum Namensfest, in diesem Fall der Josephstag am 19. März. Der Namenstag war in der katholischen Bevölkerung bis weit ins 20. Jahrhundert deutlich wichtiger als der Geburtstag. Erstaunlich die Geschwindigkeit des Transports: In Karlshuld am 17. März abgestempelt, in Pfaffenhausen bereits am 18. So dürfte die Karte den Empfänger auf jeden Fall rechtzeitig erreicht haben. Transportiert wurde die Karte mit der Eisenbahn, in diesem Fall wohl vom nahen Niederarnbach aus.

Die Motive

Die Karte vereint die wohl wichtigsten Motive Karlshulds in dieser Zeit. Man könnte viel mehr darüber schreiben, ich will mich auf das Wesentlichste beschränken.

Kirche und Pfarrhof. In der frühen Gründungsphase Karlshulds musst als katholische Kirche eine Bretterkirche ausreichen. Nach einem persönlichen Besuch König Ludwigs I. wurde versprochen, eine aus Stein errichtete Kirche zu stiften. Er beauftragte mit der Planung keinen Geringeren als Friedrich von Gärtner (1791-1847), neben Leo von Klenze der bedeutendste bayerische Baumeister seiner Zeit, der Bau wurde in den Jahren 1832-1835 realisiert.

Knaben- und Mädchenschule. Der Unterricht von Knaben und Mädchen wurde in Karlshuld in der Mitte des 19. Jahrhunderts getrennt. Neue Schulbauten entstanden und wurden laufend erweitert und saniert. Die Karlshulder Knabenschule wurde abgerissen, nachdem 1966 ein großes modernes Schulhaus  fertiggestellt worden war. Die Mädchenschule wurde von den „Armen Schulschwestern“ geleitet, die im Jahr 1858 nach Karlshuld kamen und bis 1961 blieben. Im Gebäude der Mädchenschule befindet sich heute das Rathaus.

Korbfabrik und Klosterwirtschaft. Die Gemeinde Karlshuld war bis weit ins 20. Jahrhundert eine arme Gemeinde. Den meisten Siedlern waren viel zu kleine Gründe zugeteilt worden, von denen man nicht leben konnte. Als Nebenerwerb war die Weiden-Korbflechterei verbreitet. Im Jahr 1894 wurde die „Korbindustrie-Genossenschaft“ gegründet, um neue Arbeitsmöglichkeiten zu schaffen. Hergestellt wurden „Spankörbe“, vor allem für Versandzwecke. Die Geschäfte liefen nicht wie erwartet – und so wurde die Korbfabrik im Jahr 1897 von Pfarrer Dominikus Ringeisen in Ursberg erworben, der an verschiedenen Standorten Einrichtungen zur Pflege von Behinderten wie Blinden und Taubstummen und kranken Personen unterhielt. Die von Ringeisen gegründete St.-Josephs-Kongregation erwarb im Jahr 1898 von Freiherrn von Pfetten in Niederarnbach das nebenstehende Gebäude samt Gastwirtschaft und baute es in ein Kloster mit angeschlossener Klosterwirtschaft um, Schwestern der Kongregation zogen ein.

Da sich der Betrieb der Fabrik nach dem Ende des Ersten Weltkriegs nicht mehr rentierte, wurden Korbfabrik und Klosterwirtschaft 1921 an den Bayerischen Staat verkauft. Die ehemalige Korbfabrik wurde zur Saatgutreinigungsanlage umgebaut, die Klosterwirtschaft verpachtet. Im Jahr 2019 wurde die Klosterwirtschaft nach mustergültiger Sanierung mit einer angegliederten Pension wiedereröffnet.

Dampfdreschmaschine. Auf der Karte rechts unten bei näherem Hinsehen: eine Dreschmaschine, angetrieben von einer Lokomobile, einer beweglichen Dampfmaschine. Man wollte damit sicher dokumentieren, dass Karlshuld „auf der Höhe der Zeit“ und dem Fortschritt aufgeschlossen war, wenn auch für viele kleinere Höfe das Dreschen mit Dreschflegeln zu dieser Zeit sicher noch verbreitet war.

Jugendstil. Die roten geschwungenen Linien zwischen den Bildern sind Ausdruck der zeitgenössische Kunstrichtung des Jugendstil.

 

Die Rückseite der Karte

Die Rückseite der Karte enthält die Adresse des Empfängers:

An Herrn Joseph Schöpf, Kaufmann, Pfaffenhausen Post daselbst, bei Mindelheim in Schwaben

„Postkarte“. Mehr zur Geschichte der Postkarte finden Sie auf unserer Homepage hier. Ganz kurzer Überblick: Postkarten verbreiten sich im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts. Ansichtskarten durften zunächst nur auf der Vorder-, also der Bildseite beschrieben werden, erst im Jahr 1905 wurden Karten zugelassen, bei denen die Adress-Seite geteilt war, also auch einen Raum für Mitteilungen zur Verfügung stellte.

Rechts oben eine „bayerische“ Briefmarke aus der weit verbreiteten „Wappenserie“. Bei genauerem Hinsehen bemerkt man, dass das Wappen leicht „geprägt“ wurde. Obwohl Bayern seit 1871 dem Deutschen Reich angehörte, hatte es sich „Reservatrechte“ gesichert, unter anderem die Organisation des Post- und Telegraphenwesens. Gestempelt wurde die Karte am 17. und 18. Mrz. (März) 07 (1907). – Spekulieren können wir, warum die Briefmarke auf dem Kopf steht. Das könnte Zufall sein, möglicherweise aber auch „Briefmarkensprache“, die gerade auch zu dieser Zeit weit verbreitet war. Die mehr oder weniger „geheimen“ Mitteilungen schräg oder gedreht aufgeklebter Marken waren nie genau definiert. Eine auf dem Kopf stehende Briefmarke konnte aber bedeuten „schreibe mir“, wäre also eine Verstärkung des von der Schreiberin auf der Karte geäußerten Wunschs gewesen.

Verlagsangabe

Auf der Vorderseite unten in leichtem Blau und deshalb nur schwer erkennbar: „Heliocolorkarte von Ottmar Zieher München“. Über Ottmar Zieher gibt es einen Wikipedia-Eintrag, nämlich hier.

Eine Reihe von Informationen wurde der Festschrift von Uwe Kühne: Karlshuld. Ein Rückblick auf 200 Jahre Geschichte entnommen.




Donaumoos – Geschichte digital

Das Donaumoos, das größte Niedermoor Süddeutschlands, wurde seit Ende des 18. Jahrhunderts entwässert und besiedelt. In den Quellen heißt es oft auch „Schrobenhausener Moos“, weil es vom Donaumooslehengericht – in Personalunion mit dem Schrobenhausener Landrichter – verwaltet wurde. Seit der Gründung des Fürstentums Pfalz-Neuburg im Jahr 1505 ging die Grenze zum Fürstentum Bayern mitten durch das Donaumoos. Mit dem Aussterben der männlichen Linie in München im Jahr 1777 vereint Kurfürst Karl-Theodor (1724-1799), aus einer pfalz-neuburgischen Seitenlinie und bis dahin in Mannheim residierend, die wittelsbachischen Gebiete wieder in einer Hand. Mit dieser Vereinigung wird auch die Entwässerung und Besiedlung des Donaumooses in Angriff genommen. Die Besiedlung  beginnt mit den Gründungen von Karlskron 1791 und Karlshuld 1795. Das obere Moos wurde erst im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts erschlossen und besiedelt. Mit der Kultivierung des Donaumooses kam auch eine größere Zahl von Protestanten in unser Gebiet.

Eine aktuelle Recherche im November 2022 ergab, dass digital außer historischen Artikeln auf den Homepages der Donaumoos- und Kirchengemeinden und Wikipedia sehr wenig über das Donaumoos im Landkreis zu finden ist. Wir wollen dem abhelfen und zunächst beginnen mit dem, was digital greifbar ist. Weitere Digitalisate werden folgen. Ein Überblick über die Geschichte des Donaumooses ist in Arbeit.

 

Frühe Bodenkultivierung – ein Beitrag zur Umwelt- und Sozialgeschichte

Auf der Homepage der Universität Erlangen befindet eine in unserem Landkreis offensichtlich weitgehend unbekannte und ziemlich aktuelle Arbeit, nämlich die Masterarbeit von Vera Seeburg: Bodenkultivierung im Donaumoos. Ein Beitrag zur Umwelt- und Sozialgeschichte zwischen 1780 und 1830.

Als ausgezeichnete Masterarbeit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) wurde sie 2021 von der „FAU University Press“ veröffentlicht. Da die Nutzungsrechte über Creative Commons freigegeben wurden, präsentieren wir sie hier zum Download.

Nähere Informationen dazu unter

http://opus4.kobv.de/opus4-fau/frontdoor/index/index/docId/17848

Parallel dazu erschien die Arbeit als Druckausgabe bei FAU University Press, ISBN: 978-3-96147-467-7. Sie kann über den Buchhandel bezogen werden oder direkt bestellt werden unter dem Erscheinungsjahr 2021:

https://www.university-press.uni-erlangen.de/verlagsprogramm/programm-nach-erscheinungsjahr.php

 

Donaumoos-Kulturs-Geschichte – ein Klassiker aus dem Jahr 1795

Das untere Donaumoos war bereits trocken gelegt und im Jahr 1791 Karlskron gegründet worden, die Gründung von Karlshuld ist noch im Gange – da erscheint 1795 die zeitgenössische Arbeit „Aktenmäßige Donaumoos-Kulturs-Geschichte“ im Druck. Noch heute ist sie ein Klassiker über die Trockenlegung und frühe Besiedlung des Donaumooses. Verfasser ist Georg Freiherr von Aretin. Im Jahr 1770 in Ingolstadt geboren, machte sich Aretin seit 1793 als Administrator des Donaumoosgerichts Karlskron um die Trockenlegung des Donaumooses verdient. 1796 wurde er Hofkammerrat, 1799 Landesdirektor in Amberg, 1806 Straßen- und Wasserbauinspektor in Tirol. Aretin starb 1845 in München.

Aus dem Inhalt: Geographische Lage des Donaumooses – Name und Ursprung – Gewässer – Gewächse und Tiere – Hindernisse der Donaumooskultur – Geschichte der gegenwärtigen Mooskultur – Beginn der Trockenlegung – Anlage von Kanälen, Dämmen und Straßen – Kolonien im unteren Moose – das neue Moosgericht Karlskron. Im Zweiten Teil werden auch viele zeitgenössische Einwürfe diskutiert – Aretin zeigt sich hier als vehementer Befürworter und Verteidiger der getroffenen Maßnahmen. Dieser Teil zeigt, wie kontrovers die Kultivierung in dieser Zeit diskutiert wurde, und gibt gerade damit einen tiefen Einblick in die gesellschaftlichen und landwirtschaftlichen Diskussionen und Bestrebungen des ausgehenden 18. Jahrhunderts.

Das vielleicht ansprechendste Digitalisat ist das Exemplar der Staatsbibliothek Bamberg. Das Werk (186 MB) kann über das Münchener Digitalisierungszentrum heruntergeladen werden, nämlich hier

 

Briefe über das Donaumoor – noch ein Klassiker aus dem Jahr 1795

Im gleichen Jahr erscheinen – im gleichen Mannheimer Verlag – in Briefform die „Naturhistorischen und ökonomischen Briefe über das Donaumoor“.  Autor ist Franz von Paula Schrank.

Franz von Paula Schrank, geboren 1747 in Vornbach (Landkreis Passau), war ein bedeutender deutscher Botaniker und Insektenforscher. Er trat zunächst dem Jesuitenorden bei, wurde nach dessen Aufhebung zum Priester geweiht und 1776 in Wien zum Doktor der Theologie promoviert. Im gleichen Jahr wurde er Professor für Mathematik und Physik am Lyzeum in Amberg, ab 1784 ist er Professor der Universität Ingolstadt, ab 1800 der Universität Landshut mit den Schwerpunkten Landwirtschaft, Bergbau, Forstwirtschaft und Naturgeschichte. Zwischen 1809 und 1832 war Schrank der erste Direktor des Alten Botanischen Gartens in München. Franz von Paula Schrank verfasste eine Vielzahl naturwissenschaftlicher Schriften. Er starb im Jahr 1835.

Aus dem Inhalt: Schrank beschreibt das Donaumoos aus verschiedenen Perspektiven. Einerseits dokumentiert er in seinen botanischen Beschreibungen die vorkommenden Pflanzen, daneben auch das Tierreich des Donaumooses. Zur weiteren Kultivierung entwickelt er eine Reihe von Vorschlägen, sie spiegeln nicht zuletzt auch die zeitgenössischen Diskussionen um die Verbesserung der Landwirtschaft, zum Beispiel um Viehhaltung, Viehweide, Stallfütterung, Düngung oder Pflanzung von Bäumen. Interessant auch seine Vorschläge zur Abschaffung der Brache. Immerhin war zu seiner Zeit die Dreifelderwirtschaft vorherrschend, das heißt jedes Feld lag in jedem dritten Jahr brach. Seine Theorie: Die Brache diene der Erholung des Bodens, die aber auch mit anderen Mitteln erreicht werden könne, zum Beispiel durch Anbau von Klee, aber auch von Kartoffeln und Rüben.

Wir verlinken auf ein gut erhaltenes Exemplar der Niedersächsischen Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Download hier

 

 

Weitere Verlinkungen sind in Vorbereitung




50 Jahre Landkreis Neuburg-Schrobenhausen

Landkreis Neuburg-Schrobenhausen: Drei Landschaftsformen - Blick vom Tertiären Hügelland bei Berg im Gau über das Donaumoos - im Hintergrund die Fränkische Alb

Drei Landschaftsformen – Blick vom Tertiären Hügelland bei Berg im Gau über das Donaumoos – im Hintergrund die Fränkische Alb

Der folgende Text wurde für die Broschüre „Unser Landkreis Neuburg-Schrobenhausen“ verfasst, die im Jahr 2022 anlässlich des 50-jährigen Landkreisjubiläums erschienen ist. Aufgrund  des vorgegebenen maximalen Seitenumfangs musste sich der Artikel auf das Allerwesentlichste beschränken. Es ist geplant, ihn im Lauf der Zeit zu erweitern.

50 Jahre – ein rundes Jubiläum

Am 1. Juli 1972 trat in Bayern die Landkreisgebietsreform in Kraft, unser Landkreis wird also – wie andere bayerische Landkreise auch – im Jahr 2022 runde 50! Aus den 143 bayerischen Landkreisen wurden 71 größere gebildet, vor allem um leistungsfähigere Einheiten zu schaffen. Lange vorher wurde die Neueinteilung diskutiert. Die Zusammenlegung von Eichstätt und Neuburg war in der engeren Diskussion, ebenso die von Pfaffenhofen und Schrobenhausen. Schließlich wurden die ehemaligen Landkreise Neuburg und Schrobenhausen zu einem neuen Landkreis vereint. Beide Altlandkreise mussten größere Gebietsverluste hinnehmen. So verlor Schrobenhausen im Südosten Gebiete an Pfaffenhofen (mit dem Markt Hohenwart), Neuburg im Westen an das Donau-Ries (mit der Stadt Rain) und im Südwesten an die Landkreise Aichach-Friedberg und Augsburg.

Der Landkreis hieß ab 1. Juli 1972 zunächst Landkreis Neuburg a. d. Donau und trägt seit 1. Mai 1973 den Namen „Landkreis Neuburg-Schrobenhausen“. Kreissitz wurde Neuburg, gleichzeitig verlor die Stadt ihre Funktion als kreisfreie Stadt. Als „Große Kreisstadt“ erhielt sie jedoch eine Reihe von Aufgaben, die sonst dem Landkreis zustehen. Mit der Landkreisgebietsreform kam der Raum Neuburg von Schwaben nach Oberbayern.

 

Blick in die Erdgeschichte

Der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen vereinigt ganz unterschiedliche Landschaftsformen. Der Süden liegt in den Ausläufern des Tertiären Hügellands, das durch die Aufwölbung der Alpen entstanden ist, die im Zeitalter des Tertiär vor rund 70 Millionen Jahren einsetzte. Im Westen bilden Schotterablagerungen auf tertiärem Unterbau die Aindlinger Terrassentreppe.

Im Norden finden wir den Fränkischen Jura, der sich vor 100 bis 200 Millionen Jahren aus Ablagerungen des Jurameers bildete. Auf einem Ausläufer des Jura liegt die Neuburger Altstadt.

Prägend für die Landschaft ist für unseren Landkreis vor allem die Donau. Die Urdonau floss nördlich von Rennertshofen zunächst nach Norden zur Altmühl, später durch das Schuttertal. Vor rund 70.000 Jahren verlagerte sie nach einem Durchbruch bei Stepperg ihren Lauf weiter nach Süden und schuf so das heutige Donautal. Die Donau durchströmte mit ihren großen Wassermassen nun auch das Gebiet des heutigen Donaumooses und räumte die Landschaft großflächig aus. Vor rund 10.000 Jahren unterbrachen aufgeschüttete Niederterrassen den Zufluss der Donaumoosbäche zur Donau, die Vermoorung begann. Als größtes Niedermoor Süddeutschlands war das Donaumoos bis Ende des 18. Jahrhunderts ein weitgehend unzugänglicher Sumpf, der zu zwei Fürstentümern gehörte.

 

Kelten, Römer, Germanen

Unsere Gegend ist seit der Altsteinzeit besiedelt, vor allem die Flussläufe lockten Jäger und Sammler an – aber auch das Donaumoos. Zahllose Funde aus der Bronzezeit bis zur keltischen Eisenzeit bezeugen die dauerhafte Besiedlung unseres Raums. Als die Römer nach 15 v. Chr. bis zur Donau vorstießen, später ihr Gebiet nach Norden ausdehnten, entstanden Römersiedlungen wie in Burgheim oder Kastelle wie auf dem Neuburger Stadtberg. Römische Gutshöfe sind hier nachgewiesen, außerdem Römerstraßen, die römische Orte und Kastelle verbanden. Nach dem Abzug der Römer beginnt die moderne Besiedlung durch das Vordringen germanischer Stämme, die sich mit der ansässigen Bevölkerung zu den Volksstämmen der Bayern östlich und der Schwaben westlich des Lech entwickelten.

 

Herzöge, Landgerichte, Städte

Unser Gebiet gehörte zunächst zum Stammesherzogtum Bayern. Königsgut lässt sich hier nachweisen, Besitz der Kirche und von Klöstern und nicht zuletzt des Adels.

Allmählich bilden sich Zentren heraus, zunächst als Märkte, dann als Städte. Eine der ältesten Stadtnennungen in Bayern ist für Neuburg bereits 1214 nachgewiesen, Schrobenhausen wird 1447 zum ersten Mal als Stadt bezeichnet. Um diese Zentren bilden sich herzogliche Landgerichte, so das Landgericht Neuburg ab 1294, das Landgericht Schrobenhausen um 1421. Seit Ende des 12. Jahrhundert war unser Gebiet immer mehr in den Herrschaftsbereich der Wittelsbacher gekommen, durch Landesteilungen kam es im Jahr 1392 zum Herzogtum Bayern-Ingolstadt und im Jahr 1447 zum Herzogtum Bayern-Landshut. Nach dem Ende des Landshuter Erbfolgekrieges trennte sich die Geschichte der beiden Landgerichte für drei Jahrhunderte: Schrobenhausen kam zum Herzogtum Bayern mit der Residenzstadt München, Neuburg wurde zunächst Residenz des 1505 neu geschaffenen, zerklüfteten Fürstentums Pfalz-Neuburg, das sich nach einer wechselvollen Geschichte in die Kurpfalz und die niederrheinischen Herzogtümer Jülich und Berg ausdehnte, so dass bedeutende Städte wie Heidelberg, Mannheim und Düsseldorf zum Herrschaftsgebiet gehörten.

 

Donaumoos – späte Besiedelung

Mit dem Aussterben der männlichen Linie in München im Jahr 1777 vereint Kurfürst Karl-Theodor (1724-1799), aus einer pfalz-neuburgischen Seitenlinie und bis dahin in Mannheim residierend, die wittelsbachischen Gebiete wieder in einer Hand. Mit dieser Vereinigung beginnt auch die Entwässerung und Besiedlung des Donaumooses, des größten Niedermoors Süddeutschlands – ein bis dahin zum größten Teil weitgehend unzugänglicher Sumpf. Die Besiedlung  beginnt mit der Gründung von Karlskron 1791 und Karlshuld 1795. Das obere Moos wurde erst im ersten Drittel des 19. Jahrhunderts erschlossen und besiedelt. Mit der Kultivierung des Donaumooses kam auch eine größere Zahl von Protestanten in unser Gebiet.

 

Bezirksämter – Landkreise

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde Bayern nach französischem Vorbild in „Kreise“ eingeteilt, die Vorläufer der heutigen Regierungsbezirke. Von 1817 an kamen die Landgerichte Neuburg und Schrobenhausen zum Oberdonaukreis, dem Vorläufer des heutigen Schwaben. Im Jahr 1838 trennten sich die Wege: Schrobenhausen kam zu Oberbayern, Neuburg zum Kreis „Schwaben und Neuburg“. Im Jahr 1852 war mit den Distrikten der Distriktsrat geschaffen worden, der mit – für heutige Verhältnisse – bescheidenen Selbstverwaltungsrechten ausgestattet war und als Vorläufer des heutigen Kreistags gelten kann. Jahrhunderte lang waren Landgerichte Gerichts- und Verwaltungsbehörden in einem gewesen. Mit der Trennung von Justiz und Verwaltung im Jahr 1862 entstanden als reine Verwaltungsbehörden nun die Bezirksämter, für unseren Raum die Bezirksämter Neuburg und Schrobenhausen, für die Beurkundung von Rechtsgeschäften wurden Notariate geschaffen. Im Jahr 1919 wurde das Wahlrecht auch auf der Ebene der Bezirke demokratisiert – auch Frauen durften nun zum ersten Mal wählen. Im Jahr 1939 wurden die Bezirksämter in Landratsämter umbenannt, aus dem Bezirksamtmann wurde der Landrat. Diese Bezeichnungen wurden nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs beibehalten.

 

Drei, die jeder kennt

Viele allgemein bekannte Persönlichkeiten gingen aus dem Landkreis hervor. Stellvertretend für die Landkreisteile sollen hier drei genannt werden. Für den Neuburger Raum steht vielleicht wie kein zweiter Pfalzgraf Ottheinrich (1502-1559), der das Neuburger Schloss zu einem imposanten Residenzschloss ausbaute und Regent des Fürstentums Pfalz-Neuburg, ab 1556 Kurfürst in Heidelberg war. Für den mittleren Teil des Landkreises, das Donaumoos, steht Max von Pettenkofer (1818-1901), der als Begründer der modernen Hygiene in München tätig war, schließlich für den südlichen Landkreis der in Schrobenhausen geborene Franz von Lenbach (1836-1904), der sich vom Sohn eines Stadtbaumeisters zu einem der bedeutendsten deutschen Porträtmaler des späten 19. Jahrhunderts entwickelte.

 

Dynamischer Landkreis

Der Landkreis umfasst nach der Gemeindegebietsreform in den 1970er Jahren 18 Kommunen, davon zwei Städte und zwei Märkte. Heute ist der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ein eher kleiner, aber ein sehr dynamisch wachsender Landkreis – die Bevölkerung hat seit der Gebietsreform um rund 35 % zugenommen. Grund dafür ist seine  Lage im Herzen Bayerns, eine leistungsfähige Wirtschaft mit vielen weltweit tätigen Industriebetrieben und sicher auch die Nähe zur Boom-Region Ingolstadt.

 

Entwicklung der Einwohnerzahlen

Jahr Einwohner
1970 73.438
1987 76.493
2005 91.181
2010 91.397
2015 94.654
2021 98.516

 




Der Europäische Oxenweg oder „Wildwest in Mitteleuropa“

Die Vorstellung vermittelt ein Flair von Wildem Westen: Zwischen 1350 und 1750 wurden jährlich bis zu 200.000 Grauochsen aus der ungarischen Tiefebene nach Mitteleuropa getrieben, um den Fleischhunger der Bürger in den aufstrebenden Städten zu stillen. Die Herden umfassten meist zwischen 50 und 200 Tiere und mussten bis zu ihrem Ziel oft 1.000 Kilometer zurücklegen. Wichtige Ziele in Süddeutschland waren Nürnberg und Augsburg, die damals zu den bedeutendsten Handelsstädten Europas zählten. Ein wichtiger Triebweg führte auch durch das Schrobenhausener Land.

Gefördert durch Mittel der EU haben Leader-Aktionsgruppen in Ungarn, Österreich und Bayern diese alten Kulturwege wieder ins Gedächtnis gerufen und touristisch erschlossen. In Bayern beteiligte sich auch die regionale LEADER-Aktionsgruppe Altbayerisches Donaumoos.

Der Filmemacher Axel Mölkner-Kappl hat einen Film über das Thema zusammengestellt, in dem auch die am LEADER-Projekt beteiligten Regionen vorgestellt werden, darunter auch das Schrobenhausener Land.

Die Schreibweise „Oxen“ orientiert sich an der in historischen Quellen üblichen Schreibweise. Sie soll zugleich eine Verwechslung mit dem „Ochsenweg“ in Schleswig-Holstein und Dänemark vermeiden.

Weitere Beiträge über den Oxenweg werden im Lauf der Zeit folgen.

Axel Mölkner-Kappl lebt in Neuburg, arbeitet auch für den Bayerischen Rundfunk und nicht selten über Themen aus unserem Landkreis. Näheres über sein umfangreiches Schaffen erfahren Sie auf seiner Homepage. 

 

Den Film jetzt ansehen




Historischer Verein Schrobenhausen – Veröffentlichungen

Vorbemerkung: Der Historische Verein Schrobenhausen hat viele Bücher und Faltblätter veröffentlicht,  die sehr wichtig sind für die Geschichte der Stadt und des Altlandkreises Schrobenhausen. Es wurden hier bereits einige Digitalisate der Veröffentlichungen des Historischen Vereins präsentiert, für die Urheberrechte erloschen sind. Die Liste der Veröffentlichungen wird jetzt (ab Oktober 2023) ergänzt, es werden weitere Digitalisate erstellt und angeboten. Für die Reihe des Historischen Vereins heißt das: wir sind dabei, die Bände 6 bis 10 der Reihe und die Faltblätter zu digitalisieren. Wir bedanken uns dafür ganz herzlich bei Georg Reischl, dem Rechtsnachfolger des Heimatforschers Georg August Reischl, für seine Bereitschaft, die von seinem Vater herausgegebenen und verfassten Bände digitalisieren und hier präsentieren zu dürfen. Auch weitere Einzelveröffentlichungen werden präsentiert, sofern die Urheberrechte erloschen sind. 

Neu eingestellt:

27. 10. 2023: Hitl’sche Medaillen

2. 11. 2023: Band 9 der Veröffentlichungen des Historischen Vereins

3. 11. 2023: Freiheiten und Privilegien

6. 11. 2023: Jahresbericht 1933/35, Lenbach-Festjahr 1936

15. 11. 2023: Das Historische Museum in Schrobenhausen 

13. 12. 2023: Band 7 der Veröffentlichungen – Lebensbilder

13. 12. 2023: Band 8 der Veröffentlichungen – Hohenwarter Klosterchronik

Der Verein hatte sich im Jahr 1901 gegründet mit dem Ziel  – so eine Ankündigung für eine Gründungsversammlung im Schrobenhausener Wochenblatt – der „Erforschung der Geschichte der Stadt und Umgebung“. Dazu kommt die Sammlung von Exponaten für ein neu zu gründendes Heimatmuseum. An  Vereinsabenden wurden Vorträge gehalten, die oft zunächst im Schrobenhausener Wochenblatt veröffentlicht werden.

Zwischen 1906 und 1936 publizierte der Historische Verein Schrobenhausen eine Reihe mit insgesamt 10 Bänden und zwei Faltblättern, die ebenfalls zu dieser Reihe gezählt werden. Übersicht und Recherchen werden auch dadurch erschwert, dass diese 12 Publikationen unter 5 verschiedenen Reihentiteln erschienen. Federführend für die Publikationen ist zunächst der Benefiziat Michael Thalhofer, seit Mitte der 1920er Jahre der Gewerbelehrer und Heimatforscher Georg August Reischl. Nach dem Zweiten Weltkrieg werden nur noch vereinzelt Publikationen vorgelegt.

Das Stadtarchiv Schrobenhausen besitzt alle Bände im Original. Wir präsentieren zunächst die Bände, bei denen die Urheberrechte erloschen sind. Der Historische Verein begrüßt unser Vorhaben. Die Digitalisate werden zu gegebener Zeit auch den überregionalen Bibliotheken zur Verfügung gestellt, um deren Bestände zu ergänzen.

 

[1.] Vorträge, gehalten im Historischen Verein für Schrobenhausen und Umgebung, Erste Reihe, Schrobenhausen 1906 

Inhalt:

L[udwig] Gröschl: Lebensbild des Oberlehrers Michael Sommer (S. 1-14)

[Rasso] Berkmiller: Was uns die Schrobenhausener Pfarrbücher von 1656 – 1719 alles erzählen (S. 15-28)

M[ichael] Thalhofer. Eine Jubiläums-Erinnerung (S. 29-36) (über Martin Neugschwendner im Spanischen Erbfolgekrieg 1704)

[Michael] Thalhofer. Einige Legenden und Sagen aus dem Bezirk Schrobenhausen (S. 37-70)

[Michael] Thalhofer. Zur Geschichte des Franziskanerklosters in Schrobenhausen 1642-1802 (S. 71-134)

Hier der erste Band der Veröffentlichungen. Download hier.

 

[2.] Vorträge, gehalten im Historischen Verein für Schrobenhausen und Umgebung, Zweite Reihe, Schrobenhausen 1908 

L[udwig] Gröschl: Willibaldus Frisch, w. Bürgermeister in Schrobenhausen (S. 1-20)

Matth[ias] Artinger. Geschichte von Steingriff (S. 21-51) (mit zwei Bildseiten: Illustrationen zu Schloss, Dorf und Wappen der adeligen Besitzer)

Hans Wolpert: Lenbach und seine Beziehungen zur Heimat Schrobenhausen (S. 52-86)

M . S. J. : Das Englische Institut B. M. V. in Schrobenhausen 1856-1906 (S. 87-103)

[Michael] Thalhofer. Aus grauer Vorzeit Tagen (S. 104-132) (Aufsatz über prähistorische Funde und mittelalterliche Quellen und Urkunden)

[Michael] Thalhofer. Aeltere Geschichte der Schule Schrobenhausen (S. 133-151)

Hier der zweite Band der Veröffentlichungen. Download hier.

 

[3.] Vorträge, gehalten im Historischen Verein für Schrobenhausen und Umgebung, Dritte Reihe, Schrobenhausen 1911 

Hans Wolpert: Die Schrobenhausener im Kriege 1870/71 (S. 1-   )  – Im Innenteil Erscheinungsjahr „1910″

Hier der dritte  Band der Veröffentlichungen. Download hier. 

 

[4.] Vorträge, gehalten im Historischen Verein für Schrobenhausen und Umgebung, Vierte Reihe, Schrobenhausen 1921 

Mich[ael] Thalhofer. Von Hohenwart in Oberbayern: dem Klosterberg und Markt (S. 1-254)

Hier der vierte Band der Veröffentlichungen. Download hier. 

 

[5.] Vorträge, gehalten im Historischen Verein für Schrobenhausen und Umgebung, Fünfte Reihe, Schrobenhausen 1914 

Joseph Wismath: Allerlei Erinnerungen (S. 1-122)

Hier der fünfte Band der Veröffentlichungen. Download hier. 

 

[6.] 30 Jahre Historischer Verein Schrobenhausen 1901-1931, [Veröffentlichungen des Historischen  Vereins für Schrobenhausen und Umgegend], Heft 6, Schrobenhausen 1931 

Ein Überblick über die Tätigkeit des Historischen Vereins.

 

[7.] Lebensbilder führender Vereinsmitglieder. Eine Sammlung von Nachrufen mit 11 Abbildungen, Schrobenhausen 1931 (= Heft 7 der Veröffentlichungen des Historischen Vereins für Schrobenhausen und Umgegend), 52 S.

Nachrufe über Oberlandesgerichtsrat Ferdinand Zink / Realhauptschullehrer Theobald Waldeck / Bezirkshauptlehrer Ludwig Gröschl / Schreinermeister Joseph Wismath / Kommerzienrat Georg Leinfelder / Fabrikbesitzer Georg Greiner / Hofrat Georg Hitl / Kommerzienrat Franz Leinfelder / Altbürgermeister Alois Widmann / H. H. Geistl. Rat Michael Thalhofer.

Ein Teil der Nachrufe stammt wohl von Michael Thalhofer (so Reischl im Vorwort), der andere Teil von Reischl selbst. Genauere Hinweise auf die Urheberschaft gibt es nicht. Reischl ist auf jeden Fall Herausgeber. 

Das Digitalisat finden Sie hier

 

[8.] Hohenwarter Klosterchronik 1500-1700, Veröffentlichungen des Historischen Vereins für Schrobenhausen und Umgegend, Heft 8, Schrobenhausen 1931, 47 S.

Zusammenstellung aus verschiedenen Handschriften und Quellen. Das Digitalisat finden Sie hier

 

[9.] Herzogsschloss und Fürstenbesuch in Schrobenhausen, Schrobenhausen 1932, Band 9 der Veröffentlichungen des Historischen Vereins für Schrobenhausen und Umgebung)

Geschichte des Pflegschlosses bis ins 20. Jh. – Fürstenbesuche in Schrobenhausen – Zeughausprojekt 1597/98.

Hier ist der 9. Band der Veröffentlichungen. Download  hier.

 

 

[10.] Jahresbericht des Historischen Vereins Schrobenhausen 1932, Band 10 der Vereinsschriften, Schrobenhausen o.J.

Schriftleitung: [Georg August Reischl]. Es stammen laut Vorwort alle Beiträge von Reischl.

  • Kriegsvolk im Paar- und Ilmgau vor 300 Jahren 1632/1633 (S. 5-41)
    Rain – Stadt und Bezirk Schrobenhausen – Scheyern – Jetzendorf –Pöttmes – Aichach – Pfaffenhofen – Holledau
  • Zum 100. Geburtstag des Aresinger Tiermalers Johann B. Hofner (S. 42-59)
  • Aresinger Jugendjahre des Regensburger Bischofs und Schriftstellers Johann Michael von Sailer (S. 61-73)
  • Bodenfunde 1932 (S. 74- )
    Mammutzahn an der Weilach – Merowingerfriedhof Freinhausen – Feuersteinklinge bei Edelshausen
  • Meister Hanns, der Bildschnitzer von Schrobenhausen 1494-1520 (S. 77-81)
    Reischl vermutet, dass Meister Hanns identisch sein könnte mit Hans Leinberger
  • Oberwittelsbacher Erinnerungen 1832 (S. 82-85)
    Nationaldenkmal zu Oberwittelsbach
  • Lenbachs Bildniskunst (S. 86-92)
  • Das Skizzenbüchl des 16jährigen Franz Lenbach (S. 93-95)
  • Tätigkeitsbericht [des Historischen Vereins]1931IV – 1932. 32. Vereinsjahr (S. 97-99)

 

[11.] Historischer Verein Schrobenhausen. Jahresbericht 1933/35, Schrobenhausen o.J., Faltblatt 8 S.

Das Faltblatt des Historischen  Vereins finden Sie  hier.

 

[12.] Der Historische Verein Schrobenhausen im Lenbach-Festjahr 1936. 36. Jahresbericht, Schrobenhausen o.J., Faltblatt 8 S.

Laut Anmerkung Reischls in dieser kleinen Broschüre endet damit die Veröffentlichungsreihe des Historischen Vereins, die mit Band 1 im Jahr 1906 begonnen hatte. Insgesamt waren damit – unter leicht veränderten und auch unter fehlenden Reihentiteln – 10 Bände erschienen, dazu zwei Veröffentlichungen in Form eines Faltblatts.

Das Faltblatt des Historischen  Vereins finden Sie hier.

 

 

Einzelveröffentlichungen des Historischen Vereins

 

 

Schrobenhausen, seine Geschichte, Sehenswürdigkeiten und Umgebung, Schrobenhausen [1910] (Hueber’sche Buchhandlung)

Die 24-seitige Broschüre, herausgegeben vom Historischen Verein Schrobenhausen, wurde vom oben bereits genannten  Michael Thalhofer verfasst. Sie ist eine Mischung aus  Ortsgeschichte und Fremdenverkehrsprospekt, die potenziellen Besuchern die Stadt und die Umgebung Schrobenhausens schmackhaft machen will. Die Broschüre ist 1910 erschienen, das geht aus dem Protokollbuch des Historischen Vereins Schrobenhausen eindeutig hervor.

Die Broschüre von Michael Thalhofer finden Sie hier 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Georg Hitl’sche Medaillen. Ein Beitrag zur Wiederbelebung der deutschen Medaillenkunst, Schrobenhausen 1912, 11 S.

Es handelt sich hier um einen Privatdruck von Georg Hitl, Inhaber der Firma Poellath und langjähriger Vorstand des Historischen Vereins Schrobenhausen. Er stellt hier sein auch international gewürdigtes Projekt der Wiederbelebung der deutschen Medaillenkunst vor und kommentiert seine Sammlung, die im Museum des Historischen Vereins präsentiert wurde. Das Protokollbuch des Historischen  Vereins (Stadtarchiv Schrobenhausen, Sammlungen 5/33) berichtet: „Herr Vorstand Hitl verfaßte eine  Broschüre über seine kostbare Münzen- und Medaillensammlung, welche er kunstliebenden Besuchern gratis überreichen läßt.“

Das Digitalisat der Broschüre finden Sie hier.

 

 

 

 

 

 

 

 

Michael Thalhofer: Das Historische Museum in Schrobenhausen und seine Stifter, Schrobenhausen [1912]

Das Erscheinungsjahr geht hervor aus dem Protokollbuch des Historischen  Vereins (Stadtarchiv Schrobenhausen, Sammlungen 5/33), S. 50. 

 

Unser Digitalisat finden Sie hier. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mein Hoamatl. Heimatblätter für den Bezirk Schrobenhausen und Umgebung. Beilage zur Schrobenhausener Zeitung, Schrobenhausen 1923-1926

Schriftleiter: Georg August Reischl

Facsimile-Nachdruck durch den Historischen Verein Schrobenhausen 1984 (Buchdruckerei Rieder, Schrobenhausen)

Der Nachdruck der Bände 1927-1930 (mehr nicht erschienen) war angedacht, wurde aber nicht realisiert. Das Stadtarchiv Schrobenhausen besitzt alle Jahrgänge im Original. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Max Direktor (bearbeitet): Freiheiten und Privilegien der Stadt Schrobenhausen. Das Schrobenhausener Stadtrechtsbuch 1333-1803, Schrobenhausen 1991 (gedruckt als broschierte und fest gebundene Ausgabe)

Anlässlich seiner 90-Jahr-Feier war der Historische Verein auf der Suche nach einer Publikation, die maßgeblich zur wissenschaftlichen Erforschung der Schrobenhausener Geschichte beitragen sollte. Mein Vorschlag, das damals noch kaum bekannte Schrobenhausener Stadtrechtsbuch zu erschließen, fand großen Anklang. Bearbeitet wurde es von mir ehrenamtlich als Mitglied des Historischen Vereins. 

Wir haben das ganze Buch nun digitalisiert und damit das wichtigste Archivale des Schrobenhausener Stadtarchivs einer breiten, auch wissenschaftlich interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ich als Urheber erlaube hiermit die Nutzung im Sinne unserer Homepage: also für private, nicht jedoch für kommerzielle Zwecke.

Auch Prof. Dr. Dr. Reinhard Heydenreuter, einer der renommiertesten Rechtshistoriker Bayerns (siehe hier) , hat seine Zustimmung erteilt, seinen einleitenden Artikel, der das Schrobenhausener Rechtsbuch erklärt und in überregionale Zusammenhänge stellt, digital präsentieren zu dürfen. 

Wir werden das Stadtrechtsbuch auch in einem eigenen kleinen Artikel vorstellen – mit einigen wenigen Anmerkungen und Korrekturen. 

 

Das Digitalisat des Buches finden Sie hier.

 

 

 

Finanzielle Unterstützungen 

 

Bernhard Rödig / Barbara Rödig: Archäologische Beobachtungen und Funde im Verlauf der Stadtsanierung Schrobenhausens, Schrobenhausen 1988

(erschienen im Selbstverlag von Bernhard Rödig, der Historische Verein übernahm die Druckkosten)

 

Max Direktor (Hrsg.): Schrobenhausen im Mittelalter 800-1447. Mit Beiträgen von Wilhelm Liebhart, Theodor Straub und Bernhard Rödig, Schrobenhausen 1997

Das zur 550-Jahr-Feier der Stadt Schrobenhausen erschienene Buch sollte durch Fachbeiträge anerkannter Historiker wissenschaftlich verlässliche Informationen zur mittelalterlichen Geschichte Schrobenhausens liefern. Hauptherausgeber ist die Stadt Schrobenhausen. Auf dem Innentitel ist auch der Historische Verein genannt, der sich an der Vorfinanzierung beteiligte und einen Zuschuss durch den Landkreis vermittelte. 

 

 

Bibliographische Zusammenstellung und Digitalisierung: Max Direktor (als langjähriges Mitglied und Archivar des Historischen Vereins)