Schrobenhausen einst: Die „Saubrücke“
Die Saubrücke: Warum sie im Volksmund diesen heute weitgehend vergessenen Namen trägt, darüber gibt es zwei Versionen. Entweder, weil der Schweinehirte der Stadt das Borstenvieh aus den Bauernhöfen innerhalb des Walles täglich über sie hinweg auf die Weide trieb oder weil 1782 vor dem Oberen Tor ein Schlachthaus eröffnet wurde. Auf unserer Ansichtskarte aus dem Jahre 1899 überspannte die hölzerne »Saubruck« noch das munter plätschernde Stadtbächlein; später wurde sie durch eine Betonbrücke ersetzt und heute befindet sich hier der »Thiers-Kreisel«. Links am Eingang zur Stadt ist das »Engelhard-Haus« (Lenbachstraße 68), nach einem dort arbeitenden Glasermeister so benannt, zu erkennen, in dem der Graphiker und Illustrator Joseph Sattler (1867-1931) geboren wurde. Sein Vater, ebenfalls ein Joseph, kam 1864 nach Schrobenhausen und machte rasch kommunalpolitische Karriere: Von 1870 bis 1875, ehe die Familie dann nach Landshut zog, war er Bürgermeister der Stadt. Der Sattler-Vater, Glas- und Dekorationsmaler, richtete in Schrobenhausen übrigens auch das erste Photographen-Atelier ein.